Rückblick auf einen weiteren Erfolg: "Energie-Versorgungssicherheit: Status und Ausblick bis 2035"

Letzten Donnerstag den 6. November 2025 referierten drei Experten vor 160 Gästen im Rathaussaal über den Stand der Energiewende in der Schweiz und den Ausblick für die nächsten Jahre. Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion mit den Referenten, mit Regierungsrat Walter Schönholzer und dem Publikum statt. Der von der FDP organisierte Anlass wurde moderiert von Umweltingenieurin Nicole Waechter.

Energiewende in der Schweiz: Status heute und Ausblick

Dr. Christian Schaffner (ETH Zürich) zeigte auf, dass der Energieverbrauch in den letzten Jahren trotz Bevölkerungswachstum aufgrund von Effizienzmassnahmen wie Wärmedämmung, dem Umstieg auf Wärmepumpen und E-Autos in der Schweiz gesunken ist. Für das Erreichen der Energiewende muss dieser Trend beschleunigt werden, damit der Verbrauch bis 2050 weiter stark sinkt. Als Bonus sinkt dadurch auch die Importabhängigkeit durch die Reduktion der Treib- und Brennstoffe massiv. Technisch ist die Energiewende machbar, erfordert jedoch weiterhin Einsatz.

Energiewende in der Praxis

Peter Wieland (Thur-Plus, Frauenfeld) präsentierte die regionalen Pläne. Thur-Plus arbeitet kontinuierlich am Umbau des Energiesystems: Der Ausbau des Fernwärmenetzes ersetzt den Erdgasverbrauch, und Photovoltaik wird aktiv gefördert, denn wir benötigen den Strom für E-Mobilität, usw. Die dezentrale Stromversorgung mit PV führt zu einigen Herausforderungen, die Thur-Plus aber vorausschauend addressiert.

Ist unsere Gesellschaft bereit für die Energiewende?

Prof. Dr. Adrian Rinscheid (Uni St. Gallen) betonte, dass die Energiewende weniger ein technisches, sondern ein sozio-politisches Problem ist. Viele Entscheidungen werden aus dem Bauch getroffen, wodurch der Status Quo begünstigt wird. Risiken des Neuen werden überschätzt, die des Alten unterschätzt. Um die Energiewende zu beschleunigen, braucht es effektivere Kommunikation und partizipative Verfahren. Prof. Rinscheid schloss mit einem passenden Schlusswort: «Der Verwalter akzeptiert den Status Quo, die Führungspersönlichkeit stellt ihn in Frage». Wollen wir nicht lieber alle Führungspersönlichkeiten sein?

Fragerunde mit dem Publikum

In der abschliessenden lebhaften Diskussion erläuterte Regierungsrat Schönholzer aktuelle Projekte, etwa im Bereich Grossspeicher. Die Sprache kam schlussendlich auch auf das abgelehnte Windkraftprojekt in Thundorf. Damit wir im Thurgau vorankommen, muss es beim nächsten Projekt besser funktionieren, dafür wurden bereits einige gesetzliche Grundlagen verbessert für Beteiligung und Partizipation. Technologieoffenheit darf nicht nur für eine Technologie gefordert werden, sondern muss auch bei Windkraft gelten.

Die Reihe „Herausforderung Energie“ der FDP bestätigte mit dieser bereits 5. Veranstaltung, dass auch komplexe Themen interessierten StimmbürgerInnen sachlich und unpolemisch näher gebracht werden können. Alle Folien der Vorträge können auf http://www.fdp-Frauenfeld.ch heruntergeladen werden.

Folien der Vorträge:

  • Dr. Christian Schaffner (ETH Zürich): Folien

  • Peter Wieland (Thur-Plus, Frauenfeld): Folien

  • Prof. Dr. Adrian Rinscheid (Uni St. Gallen): Folien